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Struma

Die Struma selbst ist ein Symptom verschiedener Schilddrüsenkrankheiten und inkludiert:

  • Struma diffusa (einfache Vergrößerung der Schilddrüse)

  • Struma nodosa (knotige Vergrößerung der Schilddrüse)

Die häufigsten Beschwerden sind:

  • Globusgefühl

  • Druckgefühl am Hals

  • Schluckbeschwerden

  • Heiserkeit

  • Kosmetische Beschwerden

Struma diffusa

bedeutet die Vergrößerung der Schilddrüse um mehr als 10% unabhängig von der Funktion. Das Schilddrüsenvolumen beträgt bei erwachsenen Frauen bis 18 ml und bei erwachsenen Männern bis 25 ml. Die Vergrößerung der Schilddrüse kann Druck auf Nachbarorgane wie Luftröhre, Speiseröhre, Gefäße und Nerven ausüben.

Therapie: Jod verhindert die Zellvermehrung.

Levothyroxin (T4) verhindert die Zellvergrößerung.

Bei Druck auf die Luft- oder Speiseröhre sollte die Schilddrüse operativ entfernt werden.

 

Struma nodosa

Bei Struma nodosa liegen knotige Veränderungen der Schilddrüse vor.

Die Knoten können wie folgt eingeteilt werden:

  • Adenome

  • Zysten

  • Heiße Knoten

  • Kalte Knoten

Adenome

Die Adenome sind gutartige Knoten, eher klein und mit normaler Funktion. Da sie selten Beschwerden verursachen, bleiben diese Adenome häufig unentdeckt.

Therapie: Jod verhindert die Zellvermehrung.

Levothyroxin (T4) verhindert die Zellvergrößerung.

 

Grundsätzlich ist die Behandlung von Adenomen nicht unbedingt notwendig. Bei Beschwerden wird jedoch die Kombination von Levothyroxin (T4) und Jod – gegenüber einem der beiden allein – bevorzugt. Diese wachstumshemmende Therapie wird als Suppressionstherapie bezeichnet. In seltenen Fällen, bei begründetem Verdacht auf bösartige Veränderungen, sollte die Schilddrüse operativ entfernt werden.

 

Zysten

Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Knoten. Sie sind eher gutartig und machen keine Beschwerden. Im Gegensatz zu Knoten können sich Zysten aber auch schnell vergrößern. In solchen Fällen kann eine Zyste zu Beschwerden führen und sollte kontrolliert und falls nötig behandelt werden.

Therapie: Bei kleineren Zysten wird zur Behandlung die Zystenflüssigkeit mittels Punktion vollständig abgesaugt. Danach verschwinden kleinere Zysten meist endgültig. Bei größeren Zysten hingegen sind wiederholte Flüssigkeitsansammlung und Rückfall die Regel. Eine operative Entfernung der Schilddrüse ist bei Verdacht auf bösartige Veränderungen sowie bei erfolglosen Punktionen und anhaltenden Beschwerden angezeigt.

 

Heißer Knoten

Bei dieser Krankheit kommt es zu gehäuftem Auftreten von Schilddrüsenzellen, die selbsttätig (von der übergeordneten TSH-Regulation und dem Hypophysen-Regelkreis unabhängig) sind. Das bedeutet, dass sie in Unabhängigkeit von TSH-Stimulation wachsen und funktionieren. Liegen die autonomen Zellen in einem einzelnen Knoten vor, nennt man das unifokale Autonomie oder Heißer Knoten.

Die häufigsten Symptome sind:

Innere Unruhe, Herzklopfen, Schlafstörung, Schweißausbrüche und Wärmeüberempfindlichkeit

Therapie:

Operative Entfernung

Radiojodtherapie

Thyreostatika wie Thiamazol, Carbimazol, Perchlorat (kurzfristig)

Betarezeptorblocker (kurzfristig)

Vermeiden von größeren Jodmengen (kurzfristig)

 

Kalter Knoten

Wenn ein sonographisch gefundener Knoten in der Schilddrüse szintigraphisch keine bzw. eine verminderte Funktion zeigt, wird er kalter Knoten genannt. Bei kalten Knoten besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sie entarten und bösartig werden. Aus diesem Grund müssen die kalten Knoten genau untersucht und kontrolliert werden.

Therapie: Solange ein echoarmer Knoten im Durchmesser weniger als 5 mm misst, ist keine operative Entfernung notwendig. Jährliche sonographische Kontrollen sind aber angezeigt.

Echoarme kalte Knoten zwischen 5 und 10 mm Durchmesser bedürfen keiner Behandlung, werden jedoch alle 6 Monaten sonographisch kontrolliert.

Bei kalten Knoten mit über 10 mm Durchmesser ist eine sonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion sinnvoll. Ist diese unauffällig, kann der Knoten weiterhin in 6-monatigen Abständen sonographisch kontrolliert oder alternativ durch eine wachstumshemmende Therapie mit Levothyroxin behandelt werden. Im Zweifelsfall sollte die Punktion umgehend wiederholt und in nicht abzuklärenden Fällen die Schilddrüse operativ entfernt werden. Bei Krebsverdacht anhand des Ergebnisses der Feinnadelpunktion ist die Schilddrüse ebenfalls operativ zu entfernen.

Bei größeren Knoten, Auftreten von mechanisch bedingten Beschwerden, bestimmten sonographischen Kriterien wie unregelmäßiger Begrenzung des Knotens, erhöhter Durchblutung im Zentrum, nachweisbarem Wachstum oder Mikroverkalkungen im Knoten wird trotz unauffälliger Feinnadelpunktion eine operative Entfernung der Schilddrüse empfohlen.